Anika Raskopp ist 30 Jahre jung und Frisörmeisterin. Sie leitet seit November einen Salon mit 2 Angestellten und sprüht vor Begeisterung für ihren Beruf. Perspektiv Handwierk hat sie in ihrem Betrieb in Roodt/Syre besucht.
Anika Raskopp ist 30 Jahre jung und Frisörmeisterin. Sie leitet seit November einen Salon mit 2 Angestellten und sprüht vor Begeisterung für ihren Beruf. Perspektiv Handwierk hat sie in ihrem Betrieb in Roodt/Syre besucht.
Anika, wie sind Sie zu ihrem Beruf gekommen?
Als Jugendliche wollte ich immer am Theater als Maskenbildnerin arbeiten und damals war die Frisörausbildung dafür die Voraussetzung. Also habe ich mich mit 15 Jahren entschieden: Ich werde Frisörin. Das war dann der Weg den ich gehen wollte.
Wie hat sich ihre berufliche Laufbahn seitdem entwickelt?
Mit 15 habe ich also meine Lehre begonnen, drei Jahre später war ich fertig und hatte unheimlich viel Spaß in dem Beruf. Ich wollte mich weiterentwickeln, habe so an vielen Weiterbildungen teilgenommen, eine Kosmetikerlehre noch abgeschlossen, und die Meisterschule besucht. Mit 21 war ich gelernte Frisörmeisterin und durfte meinen ersten Salon leiten. Das war ein tolles Gefühl. Zwei Jahre später habe ich dann den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und heute beschäftige ich zwei Mitarbeiterinnen.
Sie kommen ursprünglich aus Deutschland und wurden dort mit 18 Jahren zur „Besten Frisörin“ der Rheinland-Pfalz gekürt. Wie kam das?
Genau, ich habe an einem Berufs-Wettbewerb für Frisöre teilgenommen und musste dabei in kurzer Zeit, Farbe, Maske und einen Schnitt fertigstellen. Das Ergebnis sah toll aus, aber was die Jury zu ihrer Entscheidung bewogen hat, das war die Freude und Leidenschaft, mit der ich am Werk war, das hat ihnen besonders gut gefallen.
Haben Sie einen guten Tipp für junge Leute, die vor der Berufswahl stehen?
Ja klar. Das allerwichtigste ist die Freude am Beruf. Deswegen empfehle ich jungen Leuten in verschiedene Berufe reinzuschnuppern, dann merkt man eigentlich ganz schnell ob man das eine oder andere mag oder nicht. Ich habe früher viele Praktika gemacht, zum Beispiel im Büro, im Verkauf, beim Schreiner oder beim Floristen. Zu meiner Schulzeit waren zwei Berufspraktika Pflicht und andere habe ich dann einfach während der Ferien gemacht. Das letzte Praktikum war beim Frisör und da wusste ich: Daran hast du Freude!
Ich wusste, dass ich auf jeden Fall mit Menschen arbeiten will und ich mag die Kommunikation. Als Frisör ist man ganz nah am Kunden. Ich habe Kunden, die begleiten mich mittlerweile über 10 Jahre und ich kenne die sehr gut: Ich kenne die Namen der Kinder, weiß wohin sie in den Urlaub fahren und sogar, wie sie ihren Kaffee am liebsten mögen…. das ist doch sehr schön.
Sich weiterzuentwickeln, nicht stehenzubleiben und sich weiterzubilden ist ganz wichtig um am Ball zu bleiben und dazu kann ich auch nur raten.
Wie muss man sich eine Arbeitswoche bei ihnen vorstellen?
Ich bin drei Tage die Woche im Salon, berate, schneide, färbe und frisiere. Einmal in der Woche habe ich einen Bürotag. Neben der administrativen Arbeit, überlege ich mir da auch, was ich in den sozialen Medien zeigen will. Wenn man über diese Kanäle auf sich aufmerksam machen will ist es total wichtig regelmäßig zu posten. Den Rest der Woche bin ich viel unterwegs, ich arbeite für Fotoshootings (als Make Up- und Haarstylist). Samstags bin ich immer unterwegs für Brautstylings.
Was lieben sie an ihrem Beruf besonders?
Es ist ein Beruf, der mir am Ende eines Arbeitstages ein zufriedenes Gefühl gibt. Meine Highlights sind aber eigentlich immer die Samstage mit meinen Bräuten. Es ist schön, Menschen glücklich zu machen. Das macht einfach Spaß. Das tolle an meinem Beruf ist, dass ich in einer relativ kurzen Zeit, ein super Ergebnis erzielen kann.
Was ich auch an meinem Beruf mag ist die Vielseitigkeit, jeden Tag gibt es etwas Neues. Das ist toll. Auch das Verändern der Leute begeistert mich. Dass ich mit einer Frisur und einem Make Up jemanden komplett verändern kann, das hat mich immer schon begeistert.
Wie erhält man sich die Begeisterung für seinen Beruf?
Meine Leidenschaft ist mein Beruf und mein Beruf ist meine Berufung. Ich freue mich morgens auf meinen Beruf und deshalb arbeite ich eigentlich keinen Tag. Für mich ist es kein arbeiten, sondern ich übe sozusagen jeden Tag meine Leidenschaft aus.
Anika, vielen herzlichen Dank für dieses interessante Gespräch.